02.07.14

Mutter sein (Julie)

...heutzutage reicht dies allein nicht mehr aus. "Wie du bist  N U R Mutter? Was machst du denn sonst noch? Ich meine, was ist dein Beruf?".

Im Zuge der Emanzipation (Danke dafür) gibt es inzwischen mehr Wahlmöglichkeiten für uns Mütter, möchte man nach der Geburt zu Hause bleiben, Elternzeit kurz, lang oder gar nicht nehmen, halbtags, ganztags arbeiten. Aber eines, das gibt es (fast)  gar nicht mehr: einfach nur Mutter sein. Es ist nicht so, dass man sich entscheiden DARF, nein, man MUSS. Und zwar für die vielen Möglichkeiten! So! Früher, da gab es die nämlich nicht! Manchmal würde ich gerne im "früher" Leben, denn da war es - so scheint es mir - manchmal einfach besser. (Augenzwinkern bitte HIER einsetzen)

... und was bin ich eigentlich für eine Mutter? Schon wieder muss ich mich entscheiden! Attachment-Parenting, Waldorf, Montessori,... es gibt die unterschiedlichsten Ansätze.
Einfach nur eine "Mutter"  sein? - Ja, aber was denn für eine?

Diese ganzen Wahlmöglichkeiten, die für mich eher eine Wahlaufforderung darstellen machen mich fertig! Was ich möchte: meinen Kindern die beste Mutter sein, die ich sein kann. Perfekt will ich gar nicht sein. Perfekt ist langweilig.

Ich bin gerade einfach N U R Mutter. Und ganz ehrlich? Das reicht auch! Es macht mich unfassbar glücklich. Ich gebe mein Bestes und das jeden Tag und zwar den ganzen Tag und auch die ganze Nacht. Okeeeee, das ist etwas gelogen, denn in manchen Momenten ist mir auch bewusst, dass ich nicht mein Bestes gebe, aber dann geht es eben gerade einfach nicht anders. Ich bin leider kein Gedankenleser (wäre enooorm von Vorteil beim großen Trotzjungen, kann das mal bitte jemand irgendwie erfinden, danke.) und habe - obwohl das eigentlich nicht gestattet ist - auch nur begrenzt Energie.
Ich versuche mich nicht, von anderen Leuten verunsichern zu lassen, die meine Art des Mutterseins kritisieren. Das ist das allerallerschwierigste. Denn wie ich ja schon erwähnte, die guten Tipps hagelt es immer und ständig und von Ü B E R A L L H E R. Und irgendwann weiß man gar nicht mehr, was eigentlich die eigene Meinung ist und fängt an, alles zu hinterfragen. Inzwischen habe ich gelernt: nicken&lächeln und im Kopf ein Liedchen singen.
Verkrampft etwas zu tun, was irgendwo jemand mal als Müttergebot aufgeschrieben hat wird auch nix bringen. Hauptsache ist, dass wir uns als Familie wohlfühlen und es sich einfach richtig anfühlt.

Ob ich eine gute Mutter bin? Mhm... eine okaye ganz bestimmt, das reicht mir. Wie gesagt, wer will schon perfekt sein?!



(bytheway: 'Mutter' ist ein ganz komisches Wort und wenn man es öfter hintereinander schreibt klingt es echt jedes Mal bescheuerter).




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